FAQ Bregenzerwald – das gesellschaftliche Forum mit Festivalcharakter und kulinarischem Anspruch
Ausgewählte portraits Portraits und Interviews von und mit Akteur:innen des FAQ Bregenzerwald, 2016-2023
Von Beruf Stermann
Kabarettist, Moderator, Schauspieler, Autor: Dirk Stermann ist vieles. Aber was entspricht ihm am meisten? Was lässt er in sein Leben? Wann ist er am meisten er selbst und wann am wenigsten? Ein Gespräch über Rollen, traurige Geschichten und den Ort des Schreibens als zweites Leben.
Wie sollen wir reden?
Der Philosoph Robert Pfaller im Gespräch über die verlorengegangene Genussfähigkeit, Pseudo-Politik, Neidkultur und wütende Wähler. Sein Rezept für bessere Zeiten? Erwachsenensprache. Unter anderem.
Milena kocht
Sie gart rohe Hirschschlögel in selbst gegrabenen Erdlöchern. Herzen und Nieren von Wildschweinen und Fasanen verwandelt sie in mehrgängige Menüs. Sie liebt es zu experimentieren und lässt sich am liebsten von ihrer Intuition leiten. Milena Broger, Jungköchin aus Vorarlberg, ist gerade dabei, die kulinarische Welt zu erobern.
Befragung eines Psychiaters
Als Kind wollte er Papst werden. Dann kamen Jus und Germanistik in die engere Auswahl. „Irgendwann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es nur einen Beruf gibt der das alles vereinigt – und das ist jener des Psychiaters,“ sagt Reinhard Haller, Österreichs wahrscheinlich berühmtester Psychiater und Psychotherapeut. Ein Gespräch über die Krise als Chance für den Neustart, das Kultivieren von Rauschzuständen und gute Gründe, ab sofort viel öfter wandern zu gehen.
Der Maskenmann und das Piano
Lamberts Hände lieben Klaviertasten. Seit sie klein sind, spielen sie darauf. Jetzt ist der Pianist groß. Er tritt vor vielen Menschen auf und zeigt, wie es sich anhört, wenn seine Finger den Tasten begegnen. Sich selbst zeigt er allerdings nicht: Auf der Bühne trägt er stets Maske. Und das nicht, um Aufsehen zu erregen. Eher im Gegenteil.
Was soll ich essen?
Sie könnte in jedem Spitzenrestaurant der Welt arbeiten, lässt sich aber lieber zur Bäuerin ausbilden. Sie mag das Echte und Naturnahe und schätzt es zu wissen, was auf ihrem Teller ist. Ihre Gerichte schmecken nach den Alpen und sind aufgeladen mit Geschichte, Kultur, Erinnerungen. Nach Sternen und Punkten zu jagen interessiert sie nicht – es gebe in der Branche ohnehin zu viele mit großem Ego.
Wie wird Landwirtschaft zum Labor?
Bio-Landwirt Simon Vetter liebt es, auf seinem Land Dinge anzubauen, die normalerweise nur in anderen Gefilden wachsen: Süßkartoffeln, Ingwer, eines Tages vielleicht Erdnüsse. Er liebt die Freiheit, die das Bauer-Sein mit sich bringt. Und das gute Gefühl, wenn ein Versuch glückt. Er verbindet altes Wissen mit neuen Technologien, schätzt den Direktvertrieb und weiß, vor welchen Umbrüchen die Landwirtschaft steht.
Was ist gut an der Angst?
Jahrelang quälten sie Angstzustände und Panikattacken. Bis der Moment kam, an dem sie sie konfrontierte und dabei sehr viel mehr über die Welt und sich selber lernte, als sie jemals zu hoffen gewagt hätte. Über diesen Weg hat die in Berlin lebende Journalistin Franziska Seyboldt ein bewegendes und durchaus nicht unlustiges Buch geschrieben: „Rattatatam, mein Herz“.
Wieviel Landkind steckt in Doris Knecht?
Die Königin der Kolumne erzählt über das Großwerden am Land, Schnapstrinken auf der Veranda und die Flucht in die Stadt. Heute lebt sie mit ihrer Familie sowohl in Wien als auch in einem alten Haus im Waldviertel, wo sie den Wald immer mehr zu schätzen weiß.
Die Hinterfrager
Sven Matt mag den Anfang eines Projekts, Markus Innauer das fertige Produkt. Sven baut gerne, Markus liebt es zu gestalten. Die Architekten aus dem Bregenzerwald planen und bauen, hinterfragen und suchen nach Antworten, denken nach und vor. Ihre Arbeiten sind schlicht, ehrlich – und vielfach prämiert.
Von Menschen und Bäumen
„Pflanze einen Baum, gib ihm einen Namen, sorge dafür, dass er dich überlebt. Wann? Am besten gestern oder jetzt. Wo? Das ist überall möglich.“ Diesen Rat – er nennt ihn „Amberrat“ – gibt Conrad Amber gerne weiter. Der Vorarlberger Autor, Naturfotograf, Berater und Vortragende sieht es als seine Berufung an, das Verhältnis von Menschen und Bäumen wieder in Balance zu bringen. Und die Städte grün zu machen – für jene, die dort leben, und fürs Klima.